Abendstille

Grau schleicht sich’s behutsam in den bleichen Tag
Der matt sich niederlegt
Zart breitet die alte Amme die schwarzen Flügel aus
Deckt sacht die Launen und Bilder zu
Die uns‘re Sinne so tückisch narren

Dann kehren wir ein
Taub und wirr
Ins Land der grauen Katzen
Wo das Auge sich angenehm weitet
Wie war das noch gestern? Riecht das Dunkel immer so?
Bekannt sind auch die Sterne
Die heimlich mit uns munkeln
Und weit gespannt ist der Bogen
Wo Nebelschwaden Walzer tanzen
Sie spielen das Lied vom Tod

Mit kühler Hand streicht sie sanft uns die Augen zu
Wenn wir fallen in die andere Welt
Wacht sie über uns
Lächelnd verharrt sie
Bis ihr Haupt sich lautlos neigt
Und der Vorhang wieder fällt
Hanna Bär